Vor kurzem gab es in meinem Umfeld eine kleine Diskussion, inwieweit private Facebook-Postings Auswirkungen auf das öffentliche Amt einer Person beziehungsweise die Organisation selbst haben. Eine äußerst spannende und aktuelle Frage, der ich mit dieser Erhebung nachgegangen bin.

Artikel: Umfrage 2014 - Facebook und öffentliches Amt - PR-Blog aus Bremen

Mich trieb vor allem um, ob es tatsächlich zu einer Schädigung des Ansehens einer Organisation kommt, wenn Amtsträger eine klare Positionierung zeigen. Das Problem ist oftmals, dass Verbände und Organisationen eine Vielzahl von Interessen abdecken müssen, aber immer noch Individuen mit persönlichen Meinungen und Einstellungen dahinter stehen.

Diese Individuen nutzen in ihrem privaten Umfeld natürlich die sozialen Netzwerke, insbesondere Facebook und Twitter. Dort kommunizieren sie nicht (nur) die Themen des Verbandes, sondern insbesondere ihre eigenen. Und sie haben Meinungen zu unterschiedlichen Themen, die sich nicht immer mit der Politik ihres Verbandes decken müssen, sondern auch abweichen.

Fragestellungen

Um zu sehen, inwieweit diese privaten Profile Auswirkungen auf die Organisation haben, stellte ich folgende Fragen zusammen:

  • Inwieweit lassen sich Funktion und Person in Zeiten von Facebook, Twitter und Co. auseinanderhalten?
  • Gibt es eine Erwartungshaltung an öffentliche Einrichtungen und Organisationen bezüglich der sozialen Netzwerke?
  • Gilt dies gleichsam für alle Bereiche des öffentlichen Lebens?
  • Inwieweit verändert das Verhalten einer öffentlichen Person die Wahrnehmung und das Image einer Organisation?

Zentrale Ergebnisse

Die Ergebnisse überraschen mich weniger. Insbesondere die Frage, welches Amt eine Person trägt, ist entscheidend für die Wahrnehmung:

  • Zurückhaltung in den sozialen Medien ist nur bedingt gefragt, ca. 55 Prozent der Befragten sehen keine grundsätzliche Notwendigkeit.
  • Vertreter von Regierung, gefolgt von Kirchen und Gewerkschaften, sollen sich eher mit Äußerungen in den sozialen Medien zurückhalten.
  • Insbesondere Künstler, Musiker und Sportler können Social Media für ihre private Meinungsäußerung nutzen.
  • Die privaten Äußerungen eines der Mitglieder dienen nur bedingt der Meinungsbildung über eine öffentliche Organisation.
  • Die generelle Meinungsbildung via Social Media erfolgt nicht besonders ausgeprägt.

Persönliche Einschätzung zu Facebook und Amtsträgern

Meine persönliche Einschätzung aus PR-Sicht ist es, dass eine Organisation und ihre Vertreter Ecken und Kanten zeigen müssen, um wahrgenommen zu werden. Denn erst eine klare Positionierung verschafft ein Image. In dem Moment, wo sich Zielgruppen an der Meinung reiben oder eben sie befürworten, entstehen emotionale Bindungen. Diese wirken sich positiv auf anderen Kommunikationsmaßnahmen aus. Gerade persönliche Meinungsäußerungen führen zu einer Auseinandersetzung. Diese ist beispielsweise erforderlich, um als Vertreter eines Spitzenverbandes zu Talkshows eingeladen zu werden. Ohne Differenzierung, Persönlichkeit und klarer Kante funktionieren diese nicht. Daher treffen Redaktionen nach diesen Kriterien ihre Auswahl.

Vorstände eines Verbandes, einer Partei oder einer anderen Organisation sollte sich daher nicht zu sehr mit privaten Einschätzungen zurückhalten, um Aufmerksamkeit für sich und ihre Organisation zu erzielen.

Die Ergebnisse bei Slideshare im Detail

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Umfrage-Zeitraum: 12. August – 11. September 2014
Teilnehmer: 93
Über Scheidtweiler PR

Für weitere Informationen steht Ihnen Scheidtweiler PR, Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Ich helfe Ihnen, moderne Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+ und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Unternehmenskommunikation zu verknüpfen. So kommunizieren Unternehmen und Organisationen effizient und kostensparend mit ihren Zielgruppen (Käufer, Interessenten, Anwohner).

Zusätzliche Anregungen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation erhalten Sie auf meinem Google+-Profil. Ich studierte in München und Hagen und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Ich habe einen Lehrauftrag für Medientheorie an der Hochschule Bremerhaven.

Aus meiner Sicht muss PR dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine dauerhafte, ideenreiche und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Meine Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland. Ich fokussiere insbesondere auf die technologie- sowie die wirtschaftsnahen Branchen.