Immer wieder bekommen wir Anfragen zum Thema Social Media: „Ob man da nicht mal etwas machen könnte oder sollte?“. Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Es gibt aber gute Gründe für den eigenen Unternehmensauftritt, beispielsweise bei Facebook. Wir nennen im allgemeinen zwei:

  1. Es ist obligatorisch: Nutzer erwarten, dass ein Unternehmen einen Facebook-Auftritt hat.

  2. Es ist Convenience: Nutzer wollen möglichst bequem den Weg zu „Ihrem“ Unternehmen oder Produkt finden. Was ist naheliegender, als sich in dem sozialen Raum zu präsentieren, in dem sich der Nutzer eh tummelt?

Wordcloud Social MediaIm Grunde geht es aber um viel mehr Facetten in den neuen Medien:

Social Media sind aus dem privaten und beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Inzwischen nutzen über 1 Milliarde Menschen diese Online Netzwerke. Soziale Beziehungen zwischen den Nutzern der Plattformen, wie Facebook, Twitter, Pinterest und Google+ unterliegen einem rasanten Wandel. Sie haben damit auch die Beziehungen von Unternehmen zu ihren Kunden, Partnern, Investoren und Lieferanten von Grund auf verändert. Denn auch diese sind Nutzer dieser Plattformen.

Die Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation. Denn die Nutzer erwarten auch von Unternehmen einen professionellen Umgang in der sozialen Netzwerken. Diese Professionalität lässt sich aber noch nicht überall erkennen. Es bedarf dazu einer klaren Strategie, um den Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen und eine emotionale Nähe zu erzeugen.

Ein nahezu klassisches Zitat, das immer wieder überholt wird, da die Anzahl der Facebook-Nutzer (noch) wächst, ist:

Das Fernsehen hat seinerzeit dreizehn Jahre gebraucht, um weltweit 50 Millionen Zuschauer zu erreichen. Facebook benötigte für die gleiche Anzahl gerade einmal drei Jahre. Inzwischen nutzen über 900 Mio. Menschen alleine dieses soziale Netzwerk.

 

Aber Facebook ist nur ein Teil der Social Media. Genauso wie Facebook, Twitter, Youtube et.al. Dazu treten die Portale für Nutzerbewertungen und Empfehlungen, Fotoplattformen und Gruppeneinkäufe. Ihnen allen ist gemeinsam, dass die Nutzer die Inhalte gestalten und der Dialog direkt und auf Augenhöhe (symmetrisch) stattfindet. Damit bietet Social Media Konsumenten und Unternehmen eine völlig neue Art der Kommunikation und Zusammenarbeit. Daneben treten die mobilen Möglichkeiten durch iPhone, Android- oder andere Smartphones. Social Media sind der zentrale Ort für Informationsbeschaffung, Meinungsaustausch und Kontaktpflege – inzwischen auch – für alle Generationen.

Die Chancen für die Nutzung der sozialen Netzwerke sind groß:

  • Aufmerksamkeit bei den unterschiedlichen Zielgruppen
  • Reputationsmanagement durch Partnerschaftlichkeit
  • Dialog in Echtzeit
  • Unmittelbares Feedback von Kunden
  • Entwicklung neuer Produkte (Crowdsourcing)
  • Mitarbeitergewinnung durch Attraktivität als Arbeitgeber
  • Frühwarnsystem vor Ausbruch von Krisen

Diese Chancen sind auch mit Risiken verbunden. Viele Unternehmen bleiben den sozialen Netzwerken fern. Gründe sind die (manchmal begründete) Sorge vor Gesetzesverletzungen, Sicherheitsrisiken oder das mangelnde Interesse, sowie die vermutete Irrelevanz. Sie vergessen dabei, dass ihre Mitarbeiter schon längst in den Social Media aktiv sind.

Auf der anderen Seiten stürzen sich Unternehmen in die Social Media, holen sich Profis ins Haus oder schaffen gleich neue Stellen. Diese Aktivitäten laufen jedoch meist parallel und werden nicht oder kaum in die gesamte Kommunikationsstrategie eingebunden. Es fehlt an einem systematischen und koordinierten Ansatz.

Für Unternehmen wird es immer wichtiger, Social Media zu verstehen und zu nutzen. Denn über ihre Produkte und ihr Unternehmen wird im Social Media geredet. Und zwar unabhängig von den eigenen Kommunikationszielen. Das bedeutet einen gewissen Kontrollverlust. Daher sollte eine Social Media Governance für das Unternehmen entwickelt werden, die sich dann in konkreten Handlungsanweisungen in den Social Media Guidelines für die Mitarbeiter niederschlägt.

Auf der anderen Seite bedeutet es aber auch die Möglichkeit Produkte, Dienstleistungen und das Image des Unternehmens zu verbessern. Die Ressourcen für die Evaluation und die Marktforschung erweitern sich.

Die Herausforderung besteht darin, die traditionellen Kanäle, wie Pressearbeit oder Messeauftritte, mit den neuen Medien, den Social Media, sinnvoll zu verknüpfen. Verschiedene Wege bieten sich an. Zunächst bedarf es aber der konzeptionellen Grundlage. Die Zielgruppen, die in der PR-Klassik Bestand hatten, differenzieren sich noch mehr nach den Kanälen, die sie nutzen. Dabei differenzieren auch die Botschaften. Dabei ist insgesamt zu beachten, dass der Nutzer mündiger geworden ist.


Für weitere Informationen steht Ihnen Scheidtweiler PR gerne zur Verfügung. Wir helfen Ihnen, neue Kanäle wie Social Media und Mobile Marketing mit der klassischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit strategisch zu verknüpfen. Dies hilft Ihrem Unternehmen effizient und kostensparend zu kommunizieren. Aus unserer Sicht muss Public Relations dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden.

Mehr Informationen über den Autor Nicolas Scheidtweiler erhalten Sie auf seinem Google+-Profil.